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Warum Forschungsdaten archivieren?

Digitale Forschungsdaten sollten aus verschiedenen Gründen für längere Zeiträume verfügbar bleiben:

  • Im Sinne der Regeln der "Guten wissenschaftlichen Praxis" sollen Forschungsdaten in der eigenen Einrichtung oder in einer fachlich einschlägigen, überregionalen Infrastruktur für mindestens 10 Jahre archiviert werden (DFG, 2015).
  • Forschungsdaten, die mit öffentlicher Förderung erstellt wurden, sind idealerweise für neue Forschungsfragen frei zur Verfügung zu stellen.
  • Forschungsförderer wie der DFG, BMBF oder das EU Forschungsprogramm Horizon 2020 machen Vorgaben bzw. geben Empfehlungen zur Zugänglichkeit von in geförderten Projekten entstandene Daten.
  • Die Editorial Boards wissenschaftlicher Zeitschriften verlangen i. d. R. die Hinterlegung und Veröffentlichung von Daten, auf denen die publizierten Ergebnisse beruhen ("Supplementary Material").

Gleichzeitig unterliegen Forschungsdaten technischen und organisatorischen Risiken:

  • Ältere Daten wurden häufig und werden noch auf Datenträgern wie DVD, CD-ROM oder Floppy-Disks ausgelagert, die rasch altern. Während des Alterungsprozesses verändert sich der Bitstream und die Daten können möglicherweise nicht mehr gelesen werden.
  • Ablagestrukturen werden häufig nicht dokumentiert. Nur die erstellende Person kennt diese – aber für wie lange?
  • Diese Ansprechpersonen verbleiben unter Umständen nur wenige Jahre an der Einrichtung.
  • Speicherorte werden nachträglich verschoben und Verlinkungen brechen.
  • Die Vielfalt an fachspezifischen Datei- und Metadatenformaten erschwert die langfristige technische Nutzbarkeit.
  • Daten sind nur mit genauester Beschreibung des Entstehungsprozesses zukünftig nachvollziehbar und interpretierbar.
  • Genutzte Software und ggf. die simulierte Hardware sollte zusammen mit den Daten archiviert werden, damit diese auch in Zukunft lesbar bleiben. Im Kontext der nationalen Forschungsdateninfrastruktur werden hierzu Konzepte erarbeitet.