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Gründung des Notfallverbundes Osnabrück - Kultureinrichtungen rüsten sich für den Katastrophenfall

Vertragsunterzeichnung im Friedenssaal, Foto: Dr. Thomas Brakmann / Niedersächsisches Landesarchiv

Von links: Vizepräsident Dr. Hötker, Generalvikar Theo Paul, Dr. Christine van den Heuvel (Präsidentin des Niedersächsischen Landesarchivs), Wolfgang Beckermann (Vorstand der Stadt Osnabrück), Rolf Spilker (Geschäftsführer der Museum Industriekultur gGmbH)

Mit einer offiziellen Vertragsunterzeichnung im Friedenssaal der Stadt Osnabrück haben die Universität mit der Universitätsbibliothek, das Bistum Osnabrück mit dem Diözesanarchiv, das Museum Industriekultur, das Niedersächsische Landesarchiv mit seinem Standort Osnabrück und die Stadt Osnabrück mit Felix-Nussbaum-Haus und Kulturgeschichtlichem Museum sowie Stadt- und Kreisarchäologie einen Notfallverbund zum Schutz ihrer Kulturgüter gegründet.

Die Kultureinrichtungen verpflichten sich zu gegenseitiger Unterstützung in Notfällen wie Brand, Hochwasser, Sturm oder bei sonstigen Katastrophen. Damit es möglichst gar nicht so weit kommt, ist im jetzt geschlossenen Vertrag außerdem die Zusammenarbeit in Fragen der Notfallprävention festgeschrieben. Innerhalb der beteiligten Institutionen werden Notfallpläne erarbeitet oder erweitert, um im Ernstfall zügig und effektiv reagieren zu können.

Nach dem großen Elbehochwasser 2002, dem Brand der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004 und dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009 hat sich die Sensibilität für den Erhalt und Schutz von Kulturgütern erheblich erhöht. Zuletzt richtete im benachbarten Münster 2014 ein Hochwasser große Schäden an. Die Gründung von Notfallverbünden in verschiedenen Städten war und ist eine wichtige Reaktion auf solche Katastrophen.
Mit dem neu gegründeten Notfallverbund Osnabrück wurde nun nach Hannover und Aurich der dritte Notfallverbund Niedersachsens ins Leben gerufen. Und die Tatsache, dass in Osnabrück neben den Bewahrern schriftlichen Kulturguts, also den Bibliotheken und Archiven, auch Museen und die archäologische Denkmalpflege zusammenarbeiten, deren Auftrag die Bewahrung von Objekten der Kunst und Kulturgeschichte ist, darf durchaus als Besonderheit verbucht werden.

Vertreter der Kultureinrichtungen und der Feuerwehr auf dem Marktplatz, Foto: Dr. Thomas Brakmann / Niedersächsisches Landesarchiv

Notfallverbund: Vertragspartner, Vertreter der Osnabrücker Kulturinstitutionen und der Feuerwehr auf dem historischen Marktplatz

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung am 31. Mai, bei der Vizepräsident Dr. Wilfried Hötker für die Universität unterschrieb, unterstrich die Präsidentin des Niedersächsischen Landesarchivs, Dr. Christine van den Heuvel, die Bedeutung des Schutzes und Erhalts von Kulturgütern: Sie bewahrten das kulturelle Gedächtnis, und Katastrophen wie der Einsturz des Kölner Archivs oder der verheerende Brand in Weimar zeigten, dass Ereignisse eintreten können, die man niemals für möglich gehalten hätte. Es gelte sich daher zu rüsten - und stehe zu hoffen, dass von der Osnabrücker Gründung ein neuer Impuls für weitere Zusammenschlüsse im Land ausgeht.